Frederike von Altona
Schokkerjacht


Schiffstyp:
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Schokker |
Rumpf: |
Stahl
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Takelung: |
Ketsch |
Baujahr: |
1983 |
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Länge z.d.L.: |
10,75 m |
Breite: |
3,65 m
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Tiefgang: |
0,75 m
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Segelfläche: |
66m² |
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Maschine: |
DB OM 615 |
Frederike von Altona ist ein Nachbau eines Fischerfahrzeuges der Niederlande, der Schokker. Dieser diente hauptsächlich den Fischern des Nord-Ost-Teils der Zuiderzee zum Fischfang. Diese Fahrzeuge waren bis etwa 12 m lang. Aber auch Nordsee-Schokker wurden gebaut. Sie dienten als Fischerboote oder Lotsenboote, wurden aber auch zum Abholen der Fische von den Fischerfahrzeugen eingesetzt. Diese Boote konnten bis zu einer Länge von 16 m und 4,50 m Breite gebaut sein. Bis auf ganz wenige Exemplare ist dieser Schiffstyp verschwunden.
1955 entwarf Ir.H.Vreedenburgh eine Schokkerjacht aus Stahl. 1956 ging dieses Schiff in Bau (H.F.Boxce in Ter Aar), 1960 folgte ein zweites. In den 70er Jahren übernahm die Werft Koijeman en de Vries (Nachfolger van Rijnsoever) die Produktion zweier unterschiedlich großer Schokkerjachten nach Vreedenburgh auf, eine Version in 9,84 m, eine in 10,75 m Länge.
Die Besonderheiten dieser Jacht:
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Sehr schmales Unterwasserschiff mit lancetförmigen platten Boden aus 30 mm Stahl
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runde, steil ansteigende Spanten
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ein einfallendes Schanzkleid, in niederländisch Boisel genannt
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gerade, etwa 45° steile Steven in sehr starker Ausführung
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am Vordersteven eine Doppelung für die Führung des Ankergeschirrs
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der Übergang von Boisel auf den Steven ist mit einer gerundeten Aussparung versehen, die Aussparung ist oft mit Verziehrung, den Beretanden, versehen.
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die Gaffel ist verhältnismäßig kurz und wird auf kleineren Schokkern nur mit einem Fall gefahren, das Rigg ist unkompliziert und gut zu bedienen
Das Rigg der Schokkerjachten ist ein gaffelgeriggtes Kutterrigg mit schmalen Tuchbahnen, losem Unterliek mit einer weiten Brook und einem klappbarem Mast. Das Kluiversegel, fliegend gefahren und mit hoch liegendem Schothorn, kann bis zu einer Backstagbrise gefahren werden. Der Kluiverbaum läßt sich für Hafenfahrten gut auftoppen. Als Fock auf der Kreuz kann eine kleine Arbeitsfock, sonst die große Botterfock gefahren werden.
Gegen die Abdrift werden am Wind auf der jeweiligen Leeseite schmale Seitenschwerter eingesetzt. Ab halben Wind können die Seitenschwerter ganz aufgeholt werden.
Die Bauwerft „van Rijnsoever“ in Deil an der Linge ist spezialisiert auf stählerne holländische Traditionsschiffe.
Frederike von Altona ist seit 1984 in Fahrt und besuchte in den Sommerreisen die gesamten friesischen Inseln von den Niederlanden bis Dänemark, befuhr die Kanäle zwischen den Niederlanden und Deutschland, die Ems, Jade, Weser, Unterelbe mit den Nebenflüssen und Eider und die dänische Inselwelt zwischen den Belten und Sunden. Heimathafen ist der Museumshafen Kappeln.
Alle Holzteile, der Innenausbau und die Motorisierung und der Farbaufbau wurden von den Eignern geplant und durchgeführt.
Die 1983 als Kasko erbaute „Frederike von Altona“ wird von den ersten Eignern unterhalten betrieben. Sie dient den Eignern ausschließlich als „Plesiervaartuig“ und wird nicht verchartert.